Der "Starfighter" F 104 G - Die "Gustav" der Luftwaffe
Im Rahmen der NATO-Abschreckungsstrategie von 1957 ist auch die Bundesrepublik verpflichtet, TrĂ€gerflugzeuge fĂŒr Nuklearwaffen bereitzustellen.
Die Luftwaffe benötigt jetzt ein "Doppelzweckwaffensystem" fĂŒr nuklearen und konventionellen Einsatz.
Im November 1958 fĂ€llt die Entscheidung, die Lockheed F 104 "Starfighter" einzufĂŒhren, ein Mehrzweckkampfflugzeug mit guten Leistungsmerkmalen und vielseitiger Einsetzbarkeit. Die Maschine soll als NukleartrĂ€ger, als Jagdbomber mit konventioneller Bewaffnung, als AbfangjĂ€ger sowie als AufklĂ€rer eingesetzt werden. Ab 1961 erfolgt die EinfĂŒhrung in die VerbĂ€nde der Luftwaffe. Fast gleichzeitig damit beginnt eine tragische Absturzserie, die 1965 zur "Starfighterkrise" eskaliert.
Das Jahr 1966 geht als Krisenjahr der Luftwaffe in die Geschichte ein.
Insgesamt verliert die Luftwaffe 292 Flugzeuge, 108 Piloten finden den Tod. Ursache fĂŒr die hohe Verlustrate sind mehrere Faktoren, die in einer gefĂ€hrlichen Kombination sich gegenseitig verstĂ€rkend zusammentreffen: Hoher politischer Druck, rasch einen hochwertigen Beitrag auch im Rahmen der nuklearen Abschreckung zu leisten, geringe Erfahrung mit den Hochleitungswaffensystemen der 104-Generation im fliegerischen wie im technischen Bereich, zu wenige verfĂŒgbare Flugstunden fĂŒr das tĂ€gliche Training. Unter der FĂŒhrung von Generalleutnant Steinhoff bekommt die Luftwaffe das Waffensystem in den Griff und entwickelt es zu einem effizienten taktischen Flugzeug, von dem die meisten Piloten fasziniert sind und das sie liebevoll ihre "Gustav" nennen.
Bis 1987 blieb der "Starfighter" im Truppendienst.