Flugmotor Clerget-Humber BR 1 - Großbritannien 1917
Baumuster:
Umlaufmotor für Jagdflugzeuge
Konstrukteur:
Walter Owen Bentley
Hersteller:
Humber Motor Co. Ltd.
Bauart:
9-Zylinder-Umlaufmotor, Zweiventilkopf
Kühlung:
Luftkühlung
Hubraum:
17,2 Liter
Drehzahl:
ca. 1200 U/min
Ölverbrauch:
ca, 6,5 Liter/h
Kraftstoffverbrauch:
62 Liter/h
Abmessungen:
Länge: 770 mm
Durchmesser: 1070 mm
Luftschraube:
2-Blatt-Holzschraube
Zu Beginn des 1. Weltkriegs wurden neue Flugmotoren für die künftigen Jagd- und Aufklärungsflugzeuge benötigt. Sie sollten leicht sein und Flughöhen von 3000 Meter erreichen.
Die Lösung wurde bei Gnôme und Le Rhône in Frankreich und in England bei Clerget im Umlaufmotor gesehen. Deutschland setzte auf Nachbau dieser Motoren, in Oberursel lief dazu eine Lizenzproduktion an.
Das Arbeitsprinzip ist dem normalen Standmotor umgekehrt, beim Umlaufmotor rotieren die sternförmig angeordneten Zylinder um die feststehende Kurbelwelle. Damit konnte von der bisherigen Wasserkühlung auf Luftkühlung übergegangen werden. Die Untauglichkeit dieser Bauart stellte sich sehr bald mit der Leistungssteigerung der Motoren heraus.
Die Rotationskräfte wurden so groß, das die Flugzeuge ihre Manövrierfähigkeit verloren. Die ersten Umlaufmotoren verfügten über keinen Vergaser und waren nicht regulierbar. Um bei Bedarf die Drehzahl zu drosseln, wurde einfach der Motor abgeschaltet und kurz danach wieder eingeschaltet. Dies erzeugte einen "stotternden Motorsound", was sich wie ein Defekt anhörte. Wegen der Gefahr einer Ölverdünnung wurde als Schmierstoff Rhizinusöl verwendet.
Der Clerget Humber BR 1 Umlaufmotor diente als Antrieb für die englische Sopwith Camel und Avro 504K.
Fokker nutzte Clerget Beutemotoren für seine Flugzeuge.