Nicht nur Covid-19 Impfstoff! – Die Entwicklungspipeline von BioNTech
Hier wieder etwas Neues aus der nie versiegenden Quelle und Serie "Interessante Fundstücke". Bevor sich BioNTech anschickte die Welt mit dem Corona-Impfstoff Comirnaty zu retten, forschten sie bereits lange Zeit an mRNA-basierten Krebstherapien bei denen durch den neuen, wegweisenden Wirkstoff BNT151 die T-Zellen (T-Lymphozyten) angeregt werden ohne eine Immunsuppression in der Mikroumgebung des Tumors auszulösen. Die Mikroumgebung ist das Fundament des Tumors und der Schlüssel, ob der Tumor wächst oder nicht, sie wird auch "Bett des Tumors" genannt. Nun begann das Unternehmen die eigens entwickelten mRNA-basierten Wirkstoffe in einer Phase-I/IIa Dosis-Eskalations-Studie zur Beurteilung von BNT151 mit Expansionskohorten in verschiedenen soliden Tumoren erstmals am Menschen selbst zu testen. Die in BNT151 enthaltene mRNA kodiert die veränderte Version des menschlichen Zytokins Interleukin-2 (IL-2). Der vereinfachte Hintergrund der mDNA-basierten Krebstherapien ist die Möglichkeit Tumore wirksam zu bekämpfen und dabei gleichzeitig zu verhindern, daß die körpereigene Immunabwehr zerstört wird, was bei vielen herkömmlichen Krebstherapien der Fall ist.
Wir alle kennen das Problem: Der Krebspatient absolviert eine harte Chemotherapie – Tumor wird erwartungsgemäß in seinem Wachstum gestoppt – Krebspatient gilt als geheilt – Immunsystem ist durch die Chemotherapie jedoch erheblich geschwächt, nahezu zerstört - Tumor kommt nach nur wenigen Wochen oder Monaten zurück, ist stärker als je zuvor, bildet Metastasen, weil ihm die Immunabwehr nichts mehr entgegenzusetzen hat – Das Ende kennen wir, es ist leider stets das Gleiche. Genau hier setzen die neuen Wirkstoffe und Therapieformen an. Dem Tumor wird in der Mikroumgebung die Grundlage seines Wachstums entzogen, ohne dabei das Immunsystem zu schwächen.
Da viel mehr Menschen an Krebs sterben, als wohl jemals an Covid-19, wäre ein Fokussierung auf die mRNA-basierten Wirkstoffe wünschenswert.