- Offizieller Beitrag
Sprachgebrauch in der Gegenwart - Schreiben ohne Rechtschreibung, Punkt und Komma - SMS-Chat-Jargon
Wichtig ist zu 1000 Prozent: Viele Leute schließen von der Schrift und dem Ausdruck auf den Charakter und den
Mensch, der das geschrieben hat und hinter dem Wort steht.
Schlagwort aus der Gesellschaft ist seit hunderten Jahren: Die Macht der Worte!
Viele denken heute: "Achwas, das brauch ich nicht. Wen das Thema interessiert, ließt es sowieso. Wie es geschrieben ist, interessiert niemand.."
Große Falle, den das stimmt nicht. Die ganze Rechtschreibung, Ausdruck und Wortwahl ist in der Chat-, SMS-, Message-, Handykultur zwar verpönnt und wird belächelt, aber die Leute die Scheiße schreiben, sind selbst ganz genauso, denn insgeheim nehmen sie bewusst oder unbewusst von anderen Autoren alles ernster, wahrhaftiger, richtiger, je besser es geschrieben wurd.
Ich lache die Möchtegern-Coolen aus, mit dem ganzen "Abkürzungwahn", "Anglismen", und "Dumm-und-Doof-Wortkreationen", die sie für cool und hipp halten, sich aber selbst untreu sind, wenn sie im nächsten Atemzug andere Menschen genau so einschätzen wie deren geschriebenes Wort, oder deren sprachliche Ausdrucksweise. Nach dem Motto: "Schau mal, Alter, wer so viele Fehler macht, oder sich bei einem Thema (das dem Sprecher wichtig ist) so abgedreht ausdrückt, der hat bestimmt keine Ahnung von der Materie."
Für Sprachwissenschaftler und Pyschenlogen wäre bestimmt ein Test sehr aufschlußreich, nämlich wenn kompetente Wissenschaftler eine Bewertung zu einem Thema in der "Schund-und Scheiße"-Sprache schreiben, und die Leser über ihre Meinung zum Inhalt und Wahrheitsgehalt des Textes, sowie zur Kompetenz und dem Charakter des Verfassers befragt würden. Wenn Worte wie "Ey, Fuck, Chillen, Abdrehen, etc in wissenschaftlichen Analysen, Beschreibungen von Produkten, Expertisen, Zeitungsberichten verwendet werden würden.
Ich bin mir sicher, die zumeist jungen, oder durchgeknallten Älteren würden die Verfasser der Texte nicht für voll nehmen, grade diejenigen die selbst Gossensprache und Schrift ohne Rechtschreibung benutzen werden den Inhalt am meisten nach der Äußerlichkeit beurteilen.
Das ist typisches menschliches Verhalten: Menschen erkennen und kritisieren bei anderen zuerst ihre eigenen Fehler.
Schreibt man leserlich wird man viel ernster genommen, selbst wenn der Inhalt an sich scheiße ist.